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Ruhepotenzial

(auch: Membranpotenzial)

Misst man die elektrische Spannung am Axon, so erhält man beispielsweise dieses Ergebnis:

Wie hier verdeutlicht, ist die innere Ladung gegenüber der äußeren negativ. Dieses Potenzial von etwa -75mV wird Ruhepotenzial genannt.

Ursache des Ruhepotenzials

Für die elektrische Ladung an der Innenseite der Membran sind folgende Ionen verantwortlich:

Vorwiegend außerhalb der Nervenzelle:
Natrium-Kationen (Na+)
Chlorid-Anionen (Cl-)

Vorwiegend innerhalb der Nervenzelle:
Kalium-Kationen (K+)
Protein-Anionen (A-)

Doch durch die selektive Permeabilität (Durchlässigkeit) der Membran verhalten sich alle Ionen unterschiedlich:

  • Die Chlorid- und Kaliumkanäle sind während des Ruhepotenzials geöffnet, sodass Cl- und K+ Ionen diffundieren können.
  • Die Natriumkanäle sind geschlossen. Dennoch gelangen wenige Natrium-Ionen durch die Membran. Dieser geringe Einstrom wird auch Leckstrom genannt.
  • Die eher großen Protein-Anionen gelangen nicht durch die Membran.

Da die Kalium-Ionen innen einen höheren Konzentrationsgradienten haben, strömen sie aus dem Axon heraus, hinterlassen also im inneren des Axons negative Ladung.
Wenn aber immer mehr Kalium-Ionen nach außen diffundiert sind, baut sich ein entgegengesetztes Ladungsgefälle auf, mit der Folge, dass schließlich keine Kalium-Ionen mehr nach außen diffundieren würden. So würde sich ein Gleichgewicht zwischen Konzentrations- und Ladungsgefälle einstellen.
Jedoch wird das Ruhepotenzial auf Grund der Na+ Leckströme ins Innere mit der Zeit immer positiver. Dagegen arbeitet die Natrium-Kalium-Pumpe: Sie befördert die durch den Leckstrom nach innen geratenen Natrium-Ionen wieder nach außen und gleichzeitig die nach außen geströmten Kalium-Ionen wieder nach innen.
Dies hat zur Folge, dass das Konzentrationsgefälle nicht ausgeglichen wird und somit das Ruhepotenzial bestehen bleibt.

 

©2014 Lukas Hensel